Saterfriesisches Wörterbuch
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blau

1. blau: 1.1 do blaue säks Wíeke : die Zeit zwischen Weihnachten und der Fastenzeit, in der der Bauer wenig Verdienst hat. 1.2 blau Bloud : adeliges Blut.

wietstrieped

blau mit weißen Streifen.

jeelblau

(Textilien) gelb und blau gestreift.

Boomwulleken, -e, dät

weißes oder blau gestreiftes Laken aus Baumwolle.

blaufaavje

blau färben, bläuen: iek kon nit häksje un blaufaavje tougliek : ich kann nicht gleichzeitig hexen und bläuen (= kann nicht alles gleichzeitig tun).

blaubunt

blau mit weißen Streifen. (Hier bedeutet bunt „weiß“ wie beim Vieh.)

jeel

1. gelb: 1.1 dät Klood kumt uut dät Jele : das Kleid ist gelblich. 1.2 ätter dät Melöär waas mien Been jeel un blau : nach dem Unfall war mein Bein gelb und blau.

Säddenemoalk, ju

Buttermilch: dät is ju Swíer an de Säddenemoalk, dät ju blau is: das ist das Besondere an der Buttermilch, dass sie blau ist.

slo iek slo, du slagst, hie/ju slagt, wie slo; sluug, slugen; sloain; slag! slooët!

1. schlagen; mit Schlägen traktieren: 1.1 do Dregunere grepen dän Ienbreker un slugen him swot un blau: die Polizisten ergriffen den Einbrecher und schlugen ihn schwarz und blau. 1.2 dussen Ploan moast du die uut dän Kop slo: diesen Plan musst du vergessen. 2. machen, bauen, herstellen: 2.1 jo slugen n Brääg uur de Grote Äi: sie bauten eine Brücke über die Ems. 2.2 Ouelje slo: Speiseöl aus Raps durch Herauspressen herstellen. 2.3 Taue slo: das Handwerk eines Seilers ausüben. 2.4 n Krjúus slo: das Zeichen des Kreuzes machen. 3. in der Art, im Wesen, im Aussehen ähneln: 3.1 hie slagt heel ätter/ap sin Babe : er artet ganz seinem Vater nach. 3.2 ju slagt färe : sie ähnelt einem entfernten Verwandten. 4. (+ sik) sich prügeln: wieruum mouten sik do bee Brúre aaltied slo? : warum müssen sich die beiden Brüder immer prügeln? 5. besiegen: in oolden Tieden häbe do Seelter do Fräizen bie Tjotern sloain : in alten Zeiten haben die Saterfriesen die Ostfriesen bei Detern besiegt. 6. schlingen: ju sluug sik dän Douk uur de Skullere : sie schlang sich das Tuch über die Schulter.

Swíer, ju

1. Anmut, Grazie, Liebreiz. 2. besondere Eigenart: dät is ju Swíer an de Sännemoalk, dät ju blau is: das ist die Eigenart der Buttermilch, dass sie blau ist. 3. Vergnügungssucht: an de Swíer kume: in Saus und Braus leben; die Sau rauslassen; ausgiebig feiern.

blouderg

blutig: blouderg un blau haue : verprügeln.

gräin

1. grün: 1.1 gräine Ate : grüne Erbsen. 1.2 gräine Bonen : Schnittbohnen. 1.3 gräinen Kool : Grünkohl. 1.4 gräine Tuunsdai : Gründonnerstag. 1.5 gräin un blau anronnen : blutunterlaufen 2. unreif: gräine Ap(p)ele : unreife Äpfel. 3. unerfahren: hie is noch gräin bäte do Ore : er ist noch grün hinter den Ohren. 4. aus Nadelholz (Föhre, Kiefer aus Kanada oder Norwegen): gräin/green Holt : Kiefernoder Fichtenholz.

blaustrieped

weiß-blau gestreift: blaustriepede Hoamde : weiß-blau gestreifte Hemden.

blaubäkje

1. gaffen; neugierig herumstehen. 2. dastehen und frieren: du keemst n hoolve Úre tou leet, un iek moaste fóar dät Teejoater stounde tou blaubäkjen : du kamst eine halbe Stunde zu spät, und ich musste vor dem Theater stehen und frieren. 3. schmollen: hie sit deer tou blaubäkjen : er sitzt da und schmollt.

blausk

bläulich: uus Bääsje waas kroank, un hiere Soken lieten blausk : unsere Oma war krank, und ihre Wangen sahen bläulich aus.

blauje

dem Waschwasser Waschblau zufügen.

Jumper, -e, die

1. blauer Arbeitskittel, der von Landwirten im Stall und auf dem Felde getragen wird. 2. (Kleidungsstück für Damen) Strickbluse.

Blaumon, -ne, die

blauer Monteuranzug.

Skoanelke, -n, ju

blaue Kornblume.

Tängel, -e, die

1. Blauzwecke; kleiner Nagel. 2. schmaler gesägter Holzstreifen, ca. 1 cm dick und 5 cm breit.

Bikbäie, -n, ju

Blaubeere, Heidelbeere.

Blauigaid, ju

Bläue; blaue Färbung.

Wutteldoabe, -n, die

Miete für Kartoffeln, Runkelrüben, Blaukohl und Mohrrüben.

Suupnoze, -n, ju

dicke, blaue Säufernase.

Blaue Odenwälder, do

altmodische Kartoffelsorte.